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Städte digitaler und moderner entwickeln

Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren alle deutschen Wirtschaftszweige erfasst - und auch das Bauwesen ist keine Ausnahme. In der Bauwirtschaft schlummern beträchtliche Möglichkeiten, durch Digitalisierung, Automatisierung und Künstliche Intelligenz mehr, schneller und günstiger zu bauen. Allerdings werden diese Potenziale kaum gehoben. Beim Bauen wird es deshalb Zeit für “Digital first, Bedenken second”, sonst wird das nichts.

 

Wir müssen die Rahmenbedingung so weiter entwickeln, dass sich auch in der Baubranche die Vorteile neuer Technologien schnell entfalten. Insbesondere müssen Hürden und Barrieren wie Genehmigungsverfahren, zu viel Bürokratie und veraltete Arbeitsweisen abgebaut werden. Zentral sind dabei das digitale Antrags- und Genehmigungsverfahren, das Building Information Modeling (BIM) als digitaler Zwilling und Nukleus für neue digitale Möglichkeiten sowie der smarte Betrieb von Gebäuden. 

 

Auch in der Stadtentwicklung gewinnt die Digitalisierung an Bedeutung. Die Digitalisierung hilft auch den Kommunen vorhandene Infrastruktur besser und günstiger zu nutzen. Smart Cities können die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger erheblich verbessern, ohne komplett neue Infrastruktur bauen zu müssen.


Von Papier zum Bildschirm: Die digitale Revolution im Bauantragsverfahren

In Deutschland werden jedes Jahr über 200.000 Baugenehmigungen erteilt. Die Bearbeitung der Papieranträge dauert allerdings ewig und treibt die Kosten jedes Projekts. Mit dem 2022 eingeführten digitalen Bauantrag konnten wird einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gehen. Künftig können alle Unterlagen digital beim Amt hochgeladen werden. Das spart Zeit und damit auch wertvolles Geld. Nun müssen die Bauanträge maschinenlesbar werden, damit auch die erste Prüfung elektronisch erfolgen kann. Erst dann nutzen wir die Vorteile der Digitalisierung wirklich. Nach und nach werden die verstaubten Aktenräume der Behörden so in den digitalen Raum verlagert. Am Ende werden Algorithmus und Künstliche Intelligenz die Bürokratiekosten massiv senken, den optimalen Ressourceneinsatz garantieren und die Verfahren deutlich beschleunigen. Andere Länder wie Japan oder die baltischen Staaten machen das bereits vor.

 

Zudem ermöglicht die digitale Plattform eine transparentere Zusammenarbeit und erleichtert den Zugang zu relevanten Informationen für alle Beteiligten. Das vermeidet Fehler und ermöglicht parallele Planungsvorgänge.


Effizientes Bauen durch Building Information Modeling und digitale Zwillinge

Die Digitalisierung des Planens und Bauens heißt vor allem Building Information Modeling (BIM). Daher haben wir die Unterstützung von BIM im Koalitionsvertrag fest verankert. BIM ist ein ganzheitlicher digitaler Prozess zur Erstellung und Verwaltung von Informationen für Bauprojekte. Dabei werden Planungsdaten kontinuierlich vernetzt und digital modelliert, kombiniert und erfasst, um einen digitalen Zwilling zu erstellen. Dies ermöglicht eine reibungslose Kommunikation und optimierte Zusammenarbeit in Echtzeit bei Planungsentscheidungen. Zusätzlich erleichtert BIM präzise Kostenkalkulationen und Ressourcenplanungen, was die Verschwendung reduziert. Somit fördern wir die effektive Nutzung von Ressourcen und steigern den ökonomischen Erfolg von Bauprojekten. Experten schätzen Kostenersparnisse von bis zu 30 Prozent.

 

In vielen Ländern gehört BIM bereits zum Standard. Mit der öffentlichen Freischaltung des BIM-Portals haben wir auch in Deutschland einen weiteren Schritt gemacht. Dieses Portal bietet eine wichtige Grundlage für einen einheitlichen Datenaustausch zwischen allen Akteuren in Planung, Bau und Betrieb. In den kommenden Jahren müssen wir weiter an der Gestaltung des BIM-Kompetenzzentrums arbeiten, offene Datenschnittstellen definieren, BIM für Hochbauprojekte des Bundes verpflichtend machen und nach Möglichkeit auch Bestandsbauten digital erfassen. Mit BIM können wir die Herausforderungen im Bestand und im Neubau besser angehen.


Smart Cities als Zukunft
der Stadtentwicklung

Auch in der Stadtentwicklung gewinnt die Digitalisierung zunehmend an Bedeutung und eröffnet zahlreiche Chancen. In smarten und vernetzten Städten tragen digitale Technologien auf vielfältige Weise zur Lösung von Problemen bei, fördern die Teilhabe und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger, steigern die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit und führen zu mehr Nachhaltigkeit. Immer mehr Städte auf der ganzen Welt entwickeln sich zu Smart Cities und nutzen technologische Lösungen, um dem Klimawandel, der demographischen Entwicklung und der Verkehrsverlagerung zu begegnen. Deutschland nutzt diese Möglichkeiten aber zu zögerlich und hinkt dabei nicht nur den eigenen Erwartungen hinterher, sondern auch seinen Möglichkeiten.

 

Die Ampel-Regierung geht jetzt aber die nötigen Schritte. Das BMWSB fördert derzeit 73 kommunale Modellprojekte Smart Cities, an denen rund 100 Kommunen beteiligt sind. Im Jahr 2023 haben wir bereits 125 Millionen Euro für die Modellprojekte Smart Cities bereitgestellt und arbeiten mit Hochdruck an der Erstellung eines Stufenplans. Ziel dieses Smart-City-Stufenplans ist es, den Kommunen den Weg zu einer Smart City oder Smart Region zu erleichtern und die Rahmenbedingungen für die Digitalisierung der Stadtentwicklung zu verbessern.

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