Ich habe für mich immer in Anspruch genommen, dass ich mich nicht verbiege, dass ich aufrichtig bin und dass ich für mein Handeln auch immer die Verantwortung übernehme, ein urliberaler Grundsatz. Auch meine Kinder erziehe ich entlang dieser Werte.
Was ich in den letzten Tagen in meiner FDP Freie Demokraten gesehen und erlebt habe, passt nicht zu der Partei, in die ich vor 20 Jahren eingetreten bin und deren Grundwerte mich immer noch überzeugen.
Die FDP hat ein ganz starkes Leitbild: Lust auf Fortschritt, Liebe zur Freiheit, faire Spielregeln und Verantwortung für die Zukunft. Wir sind mutig, optimistisch, europäisch, weltoffen, empathisch und lösungsorientiert. Mit diesem Leitbild im Blick wäre sofort klar gewesen:
➡️ "D-Day" als Titel eines Arbeitspapiers ist geschmacklos.
➡️ "Feldschlacht" als mögliche Operation im demokratischen Miteinander, geht`s noch?
➡️ Interna durchstechen: zerstört Vertrauen.
➡️ Möglicherweise dazu lügen: hilflos.
Die heutigen Rücktritte waren folgerichtig und unausweichlich. Politik muss grundsätzlich besser werden:
➡️ Ich will eine offene und ehrliche Politik.
➡️ Fairplay gegenüber Mitbewerbern, den Parteikollegen und gegenüber den Bürgern.
➡️ Niemand darf die Bürger für dumm verkaufen - das sind sie nicht!
Trotzdem bleibt das Ampel-Aus absolut richtig. Denn unabhängig von diesem Papier war jedem klar, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Die notwendigen Reformen waren mit Rot-Grün nicht zu machen. Jeder mit gesundem Menschenverstand hätte sofort verstanden, wenn wir mit der klaren Ansage gegangen wären: „Keine Wirtschaftswende? Dann ohne uns!“
Jetzt braucht es einen neuen Aufbruch für die FDP, aber noch viel dringender einen neuen Aufbruch in unserem Land. Ich hoffe sehr, dass wir bald wieder über das Beste für unser Land debattieren können und nicht über widerwärtige Titel für irgendwelche internen Papiere.
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